Karriere / Tipps + Infos

Die kurze Antwort: weil die Arbeitswelt 4.0 nicht mit der Unternehmenskultur 1.0 funktioniert. Gut, das ist nun ein wenig kurz und pointiert auf den Punkt gebracht. Wollen wir uns die Mühe machen, einen kleinen Blick auf die Realität zu werfen. Menschen verlassen in der Regel Menschen. Natürlich spielt auch der Karrierewunsch nach einem Sprung nach oben eine große Rolle, doch bevor dieser kommt, muss ja jemand die Initialzündung geben. Indeed hat ermittelt, dass 85 % aller Beschäftigen sich Stellenanzeigen anschauen. Wer auf Facebook ist, weiß, wie oft einem da durchaus spannende Jobtitel angezeigt werden. Und wenn etwas neugierig macht, klickt man natürlich drauf. Viel wichtiger finde ich hingegen die folgende Statistik von Indeed: 91 % der erwachsenen Arbeitnehmer, die im letzten Jahr eingestellt wurden, reagieren erneut wieder auf Stellenanzeigen.

Während Konzerne beim Werben um den akademischen Nachwuchs auf hohe Bekanntheitswerte bauen können, haben Hidden Champions hier erwartungsgemäß ein Defizit. Das Ausmaß dieser Unterschiede geht aus einer aktuellen Analyse der Studienreihe „Fachkraft 2030“ hervor, die zugleich alternative personalstrategische Potenziale benennt. Den vorliegenden Zahlen zufolge lauten die zentralen Attribute der akademischen Zielgruppe für Hidden Champions: Männlich, Master und vor allem Migrationshintergrund. An der Untersuchung haben bundesweit 32.000 Studierende teilgenommen.

70 Prozent der Deutschen steckten bereits in einem ungeliebten Job fest. Die Reißleine ziehen aber nur die Wenigsten in einer solchen Situation sofort. Im Schnitt warten Arbeitnehmer elf Monate, bevor sie eine neue Bewerbung überhaupt in Betracht ziehen. Dabei ist mangelndes Selbstvertrauen häufig der Grund für dieses Zögern. Das hat das weltweit größte Karrierenetzwerk LinkedIn in einer repräsentativen Umfrage ermittelt. Knapp ein Drittel (31 Prozent) der Befragten hat sich schon mal aus diesem Grund gegen eine Bewerbung entschieden.

Als Melanie am Mittwochmorgen in den Fahrstuhl des Bürogebäudes im Frankfurter Westhafen tritt, muss sie schmunzeln. Gerade kommt ihr das Gespräch mit dem Taxifahrer in den Sinn, der sie gestern nach dem Kundentermin vom Flughafen nach Hause gefahren hat. Seine Schwester würde auch in Healthcare arbeiten, sie verkaufe so Diätpillen und Wellness-Zeug. Kurz überlegte Melanie, ob sie den Irrtum aufklären und ihren Job in der Healthcare-Kommunikation näher erläutern sollte. Der Blick des Fahrers, der in Anbetracht der vollen Straßen leise vor sich hin schimpfte, ließ sie aber schweigen.

Gesundheit – ja, Wellness – nein
Schon oft haben Melanie, Head of International Healthcare, und ihre Kolleg/innen bei Weber Shandwick solche Gespräche geführt. Healthcare PR kann zwar auch mal mit gesunder Ernährung zu tun haben, in erster Linie geht es jedoch darum, Ärzte, aber auch Patienten, Angehörige und Pflegekräfte über neue wissenschaftliche Erkenntnisse, Therapien und den Umgang mit der Krankheit zu informieren. Dabei kann es um Volkskrankheiten oder seltene Erkrankungen gehen, um Onkologie oder auch Kardiologie – das Feld der Healthcare-Kommunikation ist weit gefächert. Und anspruchsvoll: In Deutschland zum Beispiel setzen Regularien wie das Heilmittelwerbegesetz und der FSA-Kodex zur freiwilligen Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie mitunter enge Grenzen für die Kommunikation.

logo stepstone fullEin attraktives Gehalt, ein sicherer Job und die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln – laut einer aktuellen Studie sind das die drei wichtigsten Kriterien bei der Entscheidung für einen neuen Job. Die Online-Jobplattform StepStone hat rund 30.000 Fach- und Führungskräfte in Deutschland zu ihren Präferenzen bei der Jobsuche befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass auch zusätzliche Arbeitgeberleistungen die Beliebtheit eines Arbeitgebers steigern können. Für sieben von zehn Befragten sind attraktive Mitarbeiterbenefits ein wichtiger Faktor bei der Stellensuche. Doch welche Angebote wünschen sich Fachkräfte wirklich? Und welche Benefits sind eher unwichtig? (Quelle: StepStone, Düsseldorf)

Thielmann Dominik Partner Bain u Company DVon Praktika bei vier international führenden Unternehmen über spannende Digitalisierungsworkshops bis hin zu sportlichen Highlights: Mit dem Titel „The Power of 4“ startete Anfang Oktober ein Gap-Year-Programm der besonderen Art. Das gemeinsame Angebot von Intiator Bain & Company, München, sowie Audi, Deutsche Telekom und dem FC Bayern München richtet sich an herausragende Bachelorabsolventen aller Fachrichtungen, die sich vor ihrem Masterstudium persönlich und fachlich weiterentwickeln möchten. Foto: Dominik Thielmann von Bain

Wittmann Barbara Senior Director Talent Solutions Gl LinkedIn DACHKollegen, Vorgesetzte, Lehrer: Es gibt viele Menschen, die eine Karriere mitgestalten. Bei Arbeitnehmern in Deutschland haben bis zu fünf Personen maßgeblich Einfluss auf Berufswahl, Karrierewechsel oder Weiterentwicklung. Das geben 57 Prozent der deutschen Befragten in einer Umfrage im Auftrag des beruflichen Netzwerks LinkedIn an. So spielen Bezugspersonen in den Anfangsstadien der Karriere wie die erste Chefin, der Betreuer im Praktikum, und sogar Lehrer eine wichtige Rolle. Foto: Barbara Wittmann, Senior Director Talent Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung von LinkedIn DACH.

Frau Karriere Laptop by Konstantin Gastmann pixelio deLange Zeit war Arbeitnehmern ein hoher Lohn bei der Stellensuche am wichtigsten. Heutzutage legen Hochschulabsolventen auf andere Kriterien besonders viel Wert: Karrieremöglichkeiten, eine kollegiale Arbeitsatmosphäre sowie eine ausgeglichene Work-Life-Balance sind ihnen wichtiger als das Gehalt. Unter Berücksichtigung dieser Präferenzen zeichnet die Kommunikationsberatung Faktenkontor im Auftrag von „Focus“ und „Focus Money“ mit der Siegelstudie "Top-Karrierechancen für Hochschulabsolventen" 441 Unternehmen aus. (Foto © Konstantin Gastmann / pixelio.de)

In 10 Tagen zum Traumjob Ronneberg CoverDie promovierte Kommunikationswissenschaftlerin und Leiterin des Studiengangs „Kommunikation und Medienmanagement“ an der IST-Hochschule in Düsseldorf, Verena Renneberg, hat zehn Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung zusammengestellt. In dem Ratgeber ist unter anderem zu lesen, wie tadellose Bewerbungsunterlagen aussehen sollten, wie Bewerber ihren Lebenslauf optimieren und schnell wichtige Kompetenzen erlangen können, und wie sie ihr Ziel in kürzester Zeit erreichen können.

Wie groß soll der erste Arbeitgeber nach dem Studium vorzugsweise sein? (Grafik: StepStone)

Was soll er bieten, der erste Job nach dem Studium? Deutschlands Studierende haben genaue Vorstellungen davon: Für rund Dreiviertel aller Nachwuchstalente ist ein attraktives Grundgehalt der mit Abstand wichtigste Aspekt bei der Wahl des ersten Arbeitgebers. Doch was verstehen Berufsstarter unter einem attraktiven Gehalt? Zweifünftel der Befragten stellen sich ein erstes Jahresgehalt zwischen 36.000 und 45.000 Euro brutto vor, 38 Prozent erwarten unter 35.000 Euro jährlich. Das zeigt der neue StepStone Report „Startklar für den ersten Job“.