Cover Story

Als Melanie am Mittwochmorgen in den Fahrstuhl des Bürogebäudes im Frankfurter Westhafen tritt, muss sie schmunzeln. Gerade kommt ihr das Gespräch mit dem Taxifahrer in den Sinn, der sie gestern nach dem Kundentermin vom Flughafen nach Hause gefahren hat. Seine Schwester würde auch in Healthcare arbeiten, sie verkaufe so Diätpillen und Wellness-Zeug. Kurz überlegte Melanie, ob sie den Irrtum aufklären und ihren Job in der Healthcare-Kommunikation näher erläutern sollte. Der Blick des Fahrers, der in Anbetracht der vollen Straßen leise vor sich hin schimpfte, ließ sie aber schweigen.

Gesundheit – ja, Wellness – nein
Schon oft haben Melanie, Head of International Healthcare, und ihre Kolleg/innen bei Weber Shandwick solche Gespräche geführt. Healthcare PR kann zwar auch mal mit gesunder Ernährung zu tun haben, in erster Linie geht es jedoch darum, Ärzte, aber auch Patienten, Angehörige und Pflegekräfte über neue wissenschaftliche Erkenntnisse, Therapien und den Umgang mit der Krankheit zu informieren. Dabei kann es um Volkskrankheiten oder seltene Erkrankungen gehen, um Onkologie oder auch Kardiologie – das Feld der Healthcare-Kommunikation ist weit gefächert. Und anspruchsvoll: In Deutschland zum Beispiel setzen Regularien wie das Heilmittelwerbegesetz und der FSA-Kodex zur freiwilligen Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie mitunter enge Grenzen für die Kommunikation.