Cover Story

Nach dem Bachelor in den Job einsteigen oder weiter studieren? Bei einem berufsbegleitenden Master kombiniert der Kommunikationsnachwuchs beides. Trotz zeitweiser Doppelbelastung überwiegen dabei die klaren Karrierevorteile.

von: Nils Hille, Geschäftsführer der Deutschen Akademie für Public Relations, Düsseldorf

Keine Freizeit, keine Entfaltungsmöglichkeiten im Job und keine guten Arbeitgeber, die so ein Modell unterstützen – die Liste der Vorbehalte gegenüber einem dualen Studium ist lang. Dabei sind die meisten von ihnen nur Gerüchte oder längst Geschichte. Immer mehr Arbeitgeber schätzen heute duale Modelle und die damit verbundenen motivierten Mitarbeiter.

Ein weit verbreiteter Erklärungsansatz für die Lohnungleichheit zwischen den Geschlechtern lautet: Frauen sind beim Thema Gehalt deutlich zurückhaltender als Männer. Wie eine aktuelle Umfrage der Online-Jobplattform StepStone zeigt, stimmt das so nicht. StepStone hat rund 11.000 Fach- und Führungskräfte in Deutschland detailliert zum Thema Gehaltsverhandlung befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Geschlechter sich ähnlicher sind als oft angenommen. So fragen 42 Prozent der Männer ihren Arbeitgeber regelmäßig nach mehr Gehalt. Bei den Frauen sind es mit 38 Prozent nur etwas weniger. 63 Prozent von ihnen suchen das Gehaltsgespräch mindestens einmal im Jahr – hier liegen sie mit den Männern gleichauf. Die Männer sind dabei am Ende jedoch etwas erfolgreicher: Während 59 Prozent der Männer in ihrem aktuellen Job auch tatsächlich eine Gehaltserhöhung gewährt bekommen haben, war das bei 54 Prozent der Frauen der Fall. Die große Mehrheit sowohl der befragten Frauen als auch Männer erhielt innerhalb der ersten zwei Jahre mehr Gehalt.

Im internationalen Vergleich erreichen Frauen Führungspositionen durchschnittlich 1,4 Jahre schneller als Männer und sind tendenziell jünger, wenn sie in die Führungsebene gelangen. Insgesamt schaffen es allerdings weiterhin deutlich weniger Frauen an die Spitze als Männer – und Frauen haben für diesen Aufstieg auch ein sehr viel kürzeres Zeitfenster als ihre männlichen Kollegen. Das ergab der Bericht „A Quantum Leap for Gender Equality – For a Better Future at Work for All“ der anlässlich des Weltfrauentags 2019 von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in Zusammenarbeit mit LinkedIn veröffentlicht wurde. Der Bericht untersucht basierend auf LinkedIn Daten die Karrierewege von Männern und Frauen in den USA, Indien, Deutschland, Italien und Norwegen.

Auf ein gutes Miteinander kommt es im Arbeitsleben besonders an: Für fast jeden zweiten Deutschen ist das gute Verhältnis zu Kollegen und Vorgesetzten der wichtigste Faktor für ihre Arbeitsmoral. Fast jeder Dritte möchte sich auch abseits der eigentlichen Tätigkeit mit den Kollegen gut verstehen. Das sind Ergebnisse der bevölkerungsrepräsentativen Umfrage "Arbeitsmotivation 2019", für die 1.004 Bundesbürger befragt wurden.
+++ Die Studienergebnisse finden Sie über diesen Link: https://bit.ly/1TP6fSx +++