Die Kommunikationsarbeit in einer Agentur erfordert über fundierte Fachkenntnisse hinaus starke persönliche Kompetenzen. Wie das Traineeprogramm bei Fink & Fuchs die Basis für dieses spezielle Berufsbild legt und was man sonst noch mitbringen muss, um die „Lizenz zum Berater“ zu erwerben, verrät Christine Stock, Leiterin Human Resources bei der Wiesbadener Agentur mit Standorten in Berlin und München.
Frau Stock, bei Ihnen ist zu lesen, dass man in Ihrem Traineeprogramm die „Lizenz zum Berater“ erwerben kann. Was genau versteckt sich dahinter? Wie wird man bei Ihnen zum Beratungs-James Bond?
Christine Stock: Wer eine Karriere in der Kommunikationsberatung anstrebt, erhält bei uns eine umfassende Weiterqualifizierung zur Beraterpersönlichkeit. In der Beratung sind vor allem Persönlichkeiten gefragt, die Lust auf Austausch, Diskurs, Präsentation und das Ringen um die besten Ideen haben. Begeisterungsfähigkeit, Überzeugungskraft, Einfühlungsvermögen und Mut sind dabei wichtige Eigenschaften, um einen guten Job zu machen und Spaß bei der Arbeit zu haben.
Wir verstehen uns nicht als Dienstleister, wo vorne der Auftrag reingekippt wird und am Ende ein fertiges Produkt herauskommt. Unsere Kunden kaufen unsere Expertise, fachliches Know-how und erwarten, dass wir für sie Kommunikation weiterdenken.
Das Foto ist mit einem Link hinterlegt, der direkt zu einem Video über die Trainee-Ausbildung bei Fink&Fuchs führt.
Sie legen in Ihrer Ausbildung viel Wert auf diese persönlichen und sozialen Kompetenzen. Weshalb sind Ihnen diese so wichtig?
Christine Stock: Wer sich und sein Tun nicht selbstkritisch und mit der nötigen Distanz hinterfragen kann, dem wird das auch beim Kunden schwerfallen. Aber genau das erwartet er von uns: Ohne eine genau analysierte Problemstellung können wir ihn hinsichtlich seiner Kommunikation nicht beraten. Es geht darum, dem Kunden auf Augenhöhe zu begegnen und ihn erfolgreich durch den Lösungsprozess zu führen. Es ist entscheidend, vom Kunden als „Trusted Advisor“ anerkannt zu werden. Dies ist in der Regel nicht Teil der akademischen Ausbildung und man lernt das auch nicht in Praktika oder Werkstudententätigkeiten. Die Rolle als Berater und auch als Trainee in der Agentur ist eine ganz andere.
Ihr Meilenstein-Plan, der das Grundgerüst für die 13 Monate Weiterqualifizierung legt, umfasst neben den Terminen für Entwicklungsgespräche, Traineeprojekten, Hospitanzen und Zusatzprojekten auch Seminare und Workshops. Unter den Punkten Präsentation, Konzeption und Text können wir uns direkt etwas vorstellen. Es gibt aber auch den Abschnitt Account Management. Was lernt man in diesem Modul?
Christine Stock: Dieses Modul umfasst alle Tätigkeiten der Kundenbetreuung. Dies reicht vom Kommunikationsmanagement und einer Jahresplanung über Ziel-Checkups bis hin zum Beziehungsmanagement. Aber auch, wie das Team die Zusammenarbeit mit dem Kunden gestaltet, wie die Rollen im Team verteilt sind und die kaufmännische Betreuung des Kunden aufgesetzt wird. Dazu zählen die Erstellung von Angeboten, eine saubere Budgetplanung und die Leistungsabrechnung. Spannend ist dann das Projektcontrolling und die Bewertung, ob die Projekte mit dem Kunden profitabel sind und der Kunde zufrieden mit der Beratungsleistung ist.
Weshalb legen Sie so großen Wert auf diese kaufmännischen Aspekte?
Christine Stock: Unsere Kunden vertrauen uns hohe Budgets an und erwarten von uns, dass wir damit klug haushalten. Und auch wir sind ein Wirtschaftsunternehmen und müssen profitabel arbeiten. Angesichts der Vielzahl von Bällen, die man gleichzeitig in der Luft hat, wenn man für drei bis vier Kunden an mehreren Projekten gleichzeitig arbeitet und bei den fortlaufenden Kontextwechseln fällt die Beschäftigung mit Zahlen schon gerne mal hinten runter. Wir wollen von Anfang an klar machen, dass wir einen Kunden nicht führen können, wenn wir nicht wissen, was unsere Arbeit wert ist. Und dazu müssen wir auch wissen, was unsere Zeit und unsere Maßnahmen kosten. In diesem Punkt sind wir Berater tatsächlich besser als James Bond!
Wir danken Ihnen für das Interview!