Ist der Doktortitel ein Gehaltsmotor? Die Analysten vom Hamburger Vergleichsportal Gehalt.de haben 6.074 Daten von akademischen Berufseinsteigern ausgewertet und untersucht, in welchen Fächern der Doktortitel am lukrativsten ist. Das Ergebnis: Promovierte Akademiker erhalten zum Berufsstart ein Gehalt von rund 55.500 Euro jährlich. Masterabsolventen ohne den Titel liegen bei 46.314 Euro im Jahr. Bei Informatikern lohnt sich der Doktor am meisten. Mit Promotion verdienen sie 57.000 Euro im Jahr – rund 8.700 Euro mehr als ihre Kollegen ohne einen Doktorgrad.
Der Bildungshintergrund macht sich im Gehalt deutlich bemerkbar. Beschäftigte mit einem Bachelorabschluss verdienen zu Beginn ihrer Karriere rund 42.600 Euro und Master-Absolventen beziehen 46.300 Euro. Doch der Doktortitel treibt das Gehalt nochmals nach oben: Promovierte verdienen mit 55.500 Euro zum Berufseinstieg über 9.000 Euro mehr als ihre Kollegen ohne den Titel.
Doktortitel ist in der Informatik am lukrativsten
Informatiker verdienen zum Berufseinstieg 48.300 Euro. Mit einem Doktortitel erhöht sich ihr Anfangsgehalt auf rund 57.000 Euro. „Eine Promotion in der Informatik hat einen positiven Einfluss auf das Einstiegsgehalt. Allerdings sind im Verlauf der Karriere vor allem Praxiswissen und Projekterfahrung bedeutender als der Titel, sodass sich die Gehälter von Promovierten und Beschäftigten ohne einen Doktorgrad später im Job auf einem ähnlichen Niveau befinden“, erklärt Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de.
Weniger lukrativ sind die Einstiegseinkommen von Geisteswissenschaftlern. Ein akademischer Abschluss bringt ein Jahresgehalt in Höhe von 36.400 Euro, während ihre Kollegen mit einem Doktortitel auf 40.400 Euro kommen.
Doktortitel bei Naturwissenschaftlern bringt ein Plus von 5.000 Euro
Naturwissenschaftler können ihr Gehalt mit einer Promotion ebenfalls signifikant steigern. Ohne den Doktortitel beziehen sie rund 46.800 Euro und nach einer Promotion 51.800 Euro jährlich – ein Plus von 5.000 Euro. „In Naturwissenschaften sind Doktortitel gängiger und viele Promotionsstellen werden auch in der freien Wirtschaft ausgeschrieben, um den technologischen Fortschritt voranzutreiben. Wer als Naturwissenschaftler in die Forschung und Entwicklung will, wird sich früher oder später mit seiner Promotion auseinandersetzen“, so Bierbach weiter.
4.000 Euro zusätzlich durch Promotion in Ingenieurs- und Wirtschaftswissenschaften
Unter Ingenieuren und Wirtschaftswissenschaftlern macht sich der Doktortitel um 4.000 Euro bemerkbar. Mit einer Promotion erhalten Ingenieure zum Berufseinstieg 53.800 Euro. Ihre Kollegen ohne den Titel kommen dagegen auf 49.500 Euro. Wirtschaftswissenschaftler bekommen mit dem Doktortitel 49.400 Euro im Jahr und ohne Promotion sind des 45.500 Euro. „Der Doktortitel gilt auch als Karrierebooster und Türöffner zu Top-Positionen. Viele Vorstandsposten werden nach wie vor durch Promovierte besetzt“, so Bierbach abschließend.
Zur Methodik: Das Vergleichsportal Gehalt.de hat 6.074 Gehaltsdaten von akademischen Berufseinsteigern mit bis zu drei Jahren Berufserfahrung analysiert. Untersucht wurden die Gehälter nach den Abschlüssen Bachelor, Master sowie Promotion. Zusätzlich wurden die Studienfächer Naturwissenschaften, Ingenieurswissenschaften, Informatik und Wirtschaftswissenschaften sowie die Firmengröße betrachtet. Bei allen Beschäftigten handelt es sich um Fachkräfte ohne Personalverantwortung. Führungskräfte mit Promotion und mehreren Jahren Berufserfahrung liegen in ihren Gehältern deutlich über den hier genannten Werten. Das Ranking wurde nach dem Median sortiert. Bei allen Gehältern handelt es sich um Jahresbruttoangaben.
Anmerkung: Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird in der vorliegenden Pressemitteilung die gewohnte männliche Sprachform bei personenbezogenen Substantiven und Pronomen verwendet. Dies impliziert jedoch keine Benachteiligung des weiblichen Geschlechts, sondern soll im Sinne der sprachlichen Vereinfachung als geschlechtsneutral zu verstehen sein.
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