Wie groß soll der erste Arbeitgeber nach dem Studium vorzugsweise sein? (Grafik: StepStone)

Was soll er bieten, der erste Job nach dem Studium? Deutschlands Studierende haben genaue Vorstellungen davon: Für rund Dreiviertel aller Nachwuchstalente ist ein attraktives Grundgehalt der mit Abstand wichtigste Aspekt bei der Wahl des ersten Arbeitgebers. Doch was verstehen Berufsstarter unter einem attraktiven Gehalt? Zweifünftel der Befragten stellen sich ein erstes Jahresgehalt zwischen 36.000 und 45.000 Euro brutto vor, 38 Prozent erwarten unter 35.000 Euro jährlich. Das zeigt der neue StepStone Report „Startklar für den ersten Job“.

Die Online-Jobplattform hat dafür 3.500 Studierende befragt, die aktuell an einer Hochschule in Deutschland immatrikuliert sind. Dabei wird klar: Je höher der Abschluss, desto höher sind auch die Erwartungen an das Einstiegsgehalt. Vier von zehn Masterstudenten stellen sich für den ersten Job ein Jahresgehalt von mindestens 46.000 Euro vor, jeder fünfte Promovierende erwartet sogar mehr als 55.000 Euro vom ersten Arbeitgeber.

Ausgewählte Ergebnisse der detaillierten Studie, die StepStone in diesem Jahr erstmals veröffentlicht:

Nachwuchstalente wollen Grundstein für späteren Berufserfolg legen

  • Neben dem Gehalt zählt die persönliche Entwicklung im Job zum wichtigsten Aspekt für junge Fachkräfte. 44 Prozent schauen bei der Wahl des ersten Arbeitgebers daher ganz genau hin, ob das Unternehmen auch eine gute Referenz für die zukünftige Karriere ist.
  • Auch die persönliche Weiterbildung ist für neun von zehn Studierenden ein essenzieller Faktor bei der Entscheidung für den ersten Arbeitgeber. Hierbei legen 77 Prozent Wert auf die Erstellung einer langfristigen Laufbahnplanung. Knapp Dreiviertel wünschen sich, zur Führungskraft entwickelt zu werden.

Wunsch nach Freiheit bei der Arbeit

  • Studierende haben genaue Vorstellungen davon, wie sie arbeiten wollen: Acht von zehn Befragten möchten gern Teil eines selbstverantwortlichen Teams sein. 78 Prozent ist es wichtig, selbstbestimmt zu arbeiten. Fast exakt genauso viele bevorzugen ein Unternehmen mit flachen Hierarchien.
  • Ein straff organisiertes Unternehmen wünscht sich hingegen nicht mal jeder zweite Berufsstarter.

Ein mittelgroßes Unternehmen für den Start

  • Für den Großteil der Befragten (66 Prozent) soll der erste Arbeitgeber zunächst ein Unternehmen mit maximal 500 Mitarbeitern sein.
  • Bei der weiteren Planung nach dem Studium haben Männer und Frauen teils unterschiedliche Vorstellungen. Die Gründung eines eigenen Unternehmens sowie eine Tätigkeit für ein Start-Up werden von männlichen Studierenden eher präferiert als von Studentinnen. Die Letztgenannten finden hingegen häufiger eine Tätigkeit im öffentlichen Dienst und die Fortsetzung des Studiums attraktiver.

Standortgebunden sind nur die wenigsten

  • Der Großteil der Berufseinsteiger ist räumlich flexibel und würde für den ersten Arbeitgeber auch in eine andere Region ziehen. Sechs von zehn Nachwuchstalenten freuen sich bei der Wahl eines Arbeitsstandortes auf eine neue Umgebung.
  • 37 Prozent geben an, bis zu 50 Kilometer außerhalb des Wohnortes nach einem Job zu suchen, 19 Prozent sind bundesweit offen für eine andere Stadt.
  • Lediglich sieben Prozent behaupten, standortgebunden zu sein – wären allerdings bereit, am Wochenende zum Wohnort zu pendeln.

Klare Forderung: Arbeitgeber soll berufliche Mobilität erleichtern

  • Für die Bereitschaft, in eine andere Stadt zu ziehen oder zu pendeln, wünschen sich Berufsstarter allerdings ein Entgegenkommen der Unternehmen: 83 Prozent geben an, dass ihnen flexible Arbeitszeiten wichtig seien.
  • Fast genauso viele legen Wert darauf, Übernachtungskosten am Arbeitsort (bei Wochenendpendlern oder wechselnden Projekttätigkeiten) erstattet zu bekommen; 81 Prozent wünschen sich ein Jobticket.
  • Die Möglichkeit, einen bis drei Tage pro Woche Home-Office zu machen, erwarten gut Zweidrittel der Befragten.

StepStone Geschäftsführer Sebastian Dettmers nimmt Unternehmen klar in die Pflicht: „Die Fachkräfte von morgen sind anspruchsvoll und wissen genau, was sie wollen. Gleichzeitig sind sie aber auch bereit, dafür einiges zu investieren. Wer als Arbeitgeber solche Wünsche ignoriert, darf sich nicht wundern, wenn er einzelne Stellen nicht besetzen kann. Der Fachkräftemangel ist bis zu einem gewissen Grad immer auch ein hausgemachtes Problem. Wer die passenden Mitarbeiter für sich gewinnen möchte, muss seine Attraktivität steigern und dem Wunsch nach mehr Flexibilität im Berufsalltag entgegenkommen.“

Der vollständige StepStone Report "Startklar für den ersten Job" steht hier zum kostenlosen Download bereit.