Ahrens RomanRoth AliceWer sollte sich bei wem bewerben? Das scheinen Arbeitgeber und Bewerber in der PR momentan unter sich auszuhandeln. Welche Eigenschaften sollten Bewerber für ein PR-Volontariat mitbringen, fragte der „Pressesprecher“ Unternehmen wie die Deutsche Bahn und Microsoft. Die Zielgruppe konterte prompt: Roman Ahrens (li.) und Alice Roth (re.), Volontäre bei der Deutschen Telekom, stellten öffentlich die Gegenfrage, die viele Bewerber bewegt: Wie sieht eigentlich das ideale Unternehmen für ein Volontariat aus? Und da Listicles immer (noch) Aufmerksamkeit schaffen, nennen sie auch gleich „6 Faktoren, die ein Unternehmen jedem Kommunikations-Nachwuchs bieten sollte“.

Was hätten denn die Unternehmen gerne?

„Begehrt sind motivierte junge Menschen, die sich für ihre Aufgaben nicht nur begeistern, sondern diese mithilfe fachlicher Anleitung rasch selbstständig und pflichtbewusst meistern“. Soweit der „Pressesprecher“. Weiterhin im Wunschkatalog zu finden: ökonomisches Grundverständnis, journalistische Ausbildung, Leistungsbereitschaft, Neugier, Begeisterungs- und Teamfähigkeit, Lust auf Menschen, zu schreiben verstehen, reden können, Reflexionsfähigkeit, hohe Text- und Sprachkompetenz, strategisches Verständnis. Es dürfte Menschen geben, die das nicht alles auf Anhieb können und vielleicht im Volontariat doch noch etwas Unterstützung und Feedback benötigen.

Was wollen die Volos?

Möglichst viel Freiheit im beruflichen Alltag. Freiheit, „Prozesse und Themen zu verstehen und diese hinterfragen zu dürfen“. Es sollen „einem Dinge zugetraut werden, die etwa in einem Projekt wirklich von Bedeutung sind“. Verantwortung und Vertrauen lautet hier das Stichwort.

Ein Mentor oder Buddy, den man bei Fragen oder Problemen ansprechen kann, das wäre sinnvoll. Denn ein „engmaschiges und konstruktives Feedback“ helfe dabei, die eigenen Leistungen zu reflektieren und einzuschätzen. Herausforderungen wären auch ganz gut, damit die Komfortzone nicht zum Daueraufenthalt wird. Abwechslung – wer hätte das nicht gerne? Und last but not least: Sicherheit. Hier geht es um die für alle Volontäre wichtige Frage der Übernahme ins Unternehmen.

Wer sollte wem zuhören?

Ein Dialog wäre sinnvoll und sollte Kommunikationsexperten leichtfallen. Es soll allerdings immer noch Agenturen geben, die von Volontären vor allem eines verlangen: Arbeiten ohne große Ansprüche. Hier sei gesagt, dass das selbstbewusste Auftreten der Volos durchaus berechtigt ist. Denn gute Bewerber sind ein knappes Gut in der Kommunikationsbranche. Wenn es dazu noch eines Beweises bedurft hätte, dann brachte der am 19. März vorgestellte GWA-Frühjahrsmonitor erneut Klarheit. Personalmangel würde das Wachstum in den GWA-Agenturen ausbremsen. Gute Leute seien kaum zu finden.